몸의 언어, 춤의 해석 - 하이네의 『루테치아』 42장 분석 (Sprache des Körpers, Deutung des Tanzes - Eine Analyse des 42. Artikels von Heinrich Heines Lutezia)

서지정보

· 발행기관 : 한국헤세학회
· 수록지 정보 : 헤세연구 / 20호 / 177 ~ 194페이지
· 저자명 : 이군호

초록

Tanz ist für Heine bekanntlich eine symbolische Ausdrucksform von grundlegender Bedeutung. Tanz ist für ihn nicht nur ein bevorzugtes dichterisches Bild, sondern eine Signatur für die menschliche Existenz überhaupt, darüber hinaus für das Universum.
Im 42. Artikel der Lutezia liefert Heine eine allegorisierende Analyse der gespannten sozialen und politischen Situation in Frankreich. Mit der distanzierenden Ironie des Kulturberichterstatters beobachtet er, wie sich die verschiedenen Klassen - Adel, Bourgeoisie, das einfache Volk - im Tanz kulturell repräsentieren und artikulieren. Dem Bericht über die verfallende Ballettkultur der Adligen folgt ein spöttisches Streiflicht auf den lustlosen Gesellschaftstanz der reichen Bourgeoisie. Schließlich fällt der Blick auf den Cancan der unteren Klassen.
Mit Nachdruck stellt Heine die zwei im Frankreich seiner Zeit modischen Tänze gegenüber: Ballett und Cancan. Das Ballett entlarvt er als einen Tanz, in dem die Interesse der politischen und kirchlichen Herrscher vermittelt werden, während er den Cancan als den Tanz des Volkes darstellt. Heine betrachtet die Eigenschaften des Balletts, nämlich die Regelmäßigkeit, die strenge Disziplin und den Zwang zu einer bestimmten Körperhaltung, als Entsprechungen des politischen Konservatismus.
Dagegen stellt er die ungehemmte sinnliche Bewegung des Cancan als moralischen und politischen Widerstand gegen die Unterdrückung durch Staat und Kirche dar. Das gefährliche Moment des Cancan besteht in der Offenbarung des Verdrängten und Unterdrückten, nämlich der körperlichen Lust. Indem sie in diesem Tanz unverhüllt in Erscheinung tritt, wird der Tanz zur Formulierung einer Absage an die herrschende Moral. So wird der Tanz bei Heine zu einer wichtigen politischen Handlung, die durchaus revolutionäre Sprengkraft haben kann.

영어초록

Tanz ist für Heine bekanntlich eine symbolische Ausdrucksform von grundlegender Bedeutung. Tanz ist für ihn nicht nur ein bevorzugtes dichterisches Bild, sondern eine Signatur für die menschliche Existenz überhaupt, darüber hinaus für das Universum.
Im 42. Artikel der Lutezia liefert Heine eine allegorisierende Analyse der gespannten sozialen und politischen Situation in Frankreich. Mit der distanzierenden Ironie des Kulturberichterstatters beobachtet er, wie sich die verschiedenen Klassen - Adel, Bourgeoisie, das einfache Volk - im Tanz kulturell repräsentieren und artikulieren. Dem Bericht über die verfallende Ballettkultur der Adligen folgt ein spöttisches Streiflicht auf den lustlosen Gesellschaftstanz der reichen Bourgeoisie. Schließlich fällt der Blick auf den Cancan der unteren Klassen.
Mit Nachdruck stellt Heine die zwei im Frankreich seiner Zeit modischen Tänze gegenüber: Ballett und Cancan. Das Ballett entlarvt er als einen Tanz, in dem die Interesse der politischen und kirchlichen Herrscher vermittelt werden, während er den Cancan als den Tanz des Volkes darstellt. Heine betrachtet die Eigenschaften des Balletts, nämlich die Regelmäßigkeit, die strenge Disziplin und den Zwang zu einer bestimmten Körperhaltung, als Entsprechungen des politischen Konservatismus.
Dagegen stellt er die ungehemmte sinnliche Bewegung des Cancan als moralischen und politischen Widerstand gegen die Unterdrückung durch Staat und Kirche dar. Das gefährliche Moment des Cancan besteht in der Offenbarung des Verdrängten und Unterdrückten, nämlich der körperlichen Lust. Indem sie in diesem Tanz unverhüllt in Erscheinung tritt, wird der Tanz zur Formulierung einer Absage an die herrschende Moral. So wird der Tanz bei Heine zu einer wichtigen politischen Handlung, die durchaus revolutionäre Sprengkraft haben kann.

참고자료

· 없음